Krass
Hab grade auf arte eine Reportage ueber Soldaten im
Irak gesehen.
Dabei musste ich an meine Zeit im Behindertenwohnheim
zurueck denken (ein Jahr Zivildienst damals).
Dort gab es auch, ich will mal sagen, einige abgedrehte
Freaks die ab und zu mal durchgedreht sind und so ihre
teilweise (aber doch eher selten) gewalttaetigen Anfaelle
hatten.
Dann schrie es durchs Haus und jeder wusste bescheid und
man ist zumindest mal nachschauen gegangen.
Zweimal war das sogar ziemlich extrem.
Spaeter nach dem Zivildienst musste ich feststellen dass ich
auf aehnliche Geraeusche koerperlich doch sehr angespannt
reagier, man erschrickt, der Adrenalinpegel steigt und man
ist sofort auf 180 wie man so schoen sagt.
Das ging ungefaehr noch zwei Jahre lang so bis ich mir das
wieder abgewohnt hatte.
Und jetzt frag ich mich wie das fuer diese Soldaten sein muss,
die jeden Tag Schuesse hoeren, die Maenner, Frauen und Kinder
schreien hoeren, vor Angst oder vor Schmerz, die Granateneinschlaege
hoeren, die die aufgeregten Schreie von Maennern die vor
ihnen wegrennen hoeren, die hoeren wie neben ihnen
ein Kamerad stirbt.
Kann man sowas jemals vergessen?
Die staendige Angst zu sterben oder verkrueppelt zu
werden.
Wie ist das wenn zu Hause ploetzlich ein Kind anfaengt
zu schreien weil es hingefallen ist, denkt man da nicht
unwillkuerlich an andere Sachen?